Die optimale Oberflächenbehandlung von Parkett und Holzböden richtet sich nach dem ästhetischen Empfinden der Nutzer, der Beanspruchung der Böden und dem tollerierbaren Pflegeaufwand.
Wer auf Patina, natürliche Haptik und diffusionsoffenes Holz steht, ist mit geölten Oberflächen bestens beraten - optische Verbesserung, mittelfristige hohe Pflegeleichtigkeit und Glanz bringen eher versiegelte Oberflächen mit sich.
Es gibt hier kein besser oder schlechter, aber wie immer im Leben hängen an einer Entscheidung auch Konseqenzen: imprägnierte, geölte Boden bedürfen etwas mehr Pflege als versiegelte, diffusionshemmende Oberflächen.
Grundsätzlich benötigen alle Oberflächen stets eine gründliche Pflege, um das Parkett oder den Holzboden dauerhaft zu schützen und zu erhalten.
Was ist ein Öl?
Haben Sie bemerkt, dass einige Öle für immer flüssig bleiben, während andere nach einer Weile klebrig werden und wieder andere vollständig trocknen?
Die Erklärung ist, dass einige Öle mehr „reaktive Stellen“ haben als andere, und an diesen Stellen bilden die Moleküle im Öl eine chemische Bindung oder „Vernetzung“ oder „Verbindung“, wenn sie Luft ausgesetzt werden.
Öle, die niemals trocknen, haben nur sehr wenige oder keine reaktiven Stellen. Öle, die nur bis zu einem klebrigen Zustand trocknen, haben einige reaktive Stellen; und Öle, die vollständig zu einem weichen Film trocknen, haben viele.
Bei Einwirkung von Sauerstoff vernetzen sich die Ölmoleküle oder „verbinden“ sich zu chemischen Bindungen. Wenn genügend Moleküle vernetzt sind, verwandelt sich das flüssige Öl in einen weichen Feststoff.
Von Alters her arbeitete man in der Holzoberflächenbehandlung gerne mit pflanzlichen und tierischen Ölen, insofern hat sich die Holzimprägnierung stark mit dem Begriff des Ölens verbunden. Ölen gilt als eine „natürliche Oberflächenbehandlung“, heutzutage auch gerne unter verschiedensten Aspekten mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ verbunden. Es werden im Markt sehr unterschiedliche Produkte für die Holzoberflächenbehandlung unter dem Begriff „Öl“ verkauft, da „Öl“ ein positiv besetzter Begriff ist. Dies ist problemlos machbar, denn was genau ein Öl ist definiert sich technisch eher über das Fließverhalten als über die Zusammensetzung.
Bei der Holzimprägnierung geht es allgemein um das, was im Holz ist, im Gegensatz zur Holzbeschichtung - Versiegelung, bei der es um das geht was auf dem Holz ist.
In das Holz kann man zunächst einmal sehr viele Substanzen bringen, Lösemittel ohne merkliche Flüchtigkeit, Salatöle, Isocyanate, die Liste ist beliebig. Man erkennt die Imprägnierung optisch zunächst an der hohen Anfeuerung. Insofern ist die Holzbenetzung mit Wasser beim Wasserlackauftrag auch eine Imprägnierung, allerdings nur eine temporäre, denn das Wasser verdunstet ja wieder und das Holz wird hell. Die verbleibende Lackschicht hat offensichtlich keinen imprägnierenden Charakter. Verdunstet das Imprägniermittel nicht, reagiert aber auch nicht chemisch weiter, so kann das Imprägniermittel im Laufe der Zeit in tiefere Holzregionen wegschlagen bzw. auch aus dem Holz wieder herausgezogen werden (z.B. sogenannte Kristallöle durch Kleider, Bücher, Imprägniersalze durch Wasser). Durch chemische Reaktion nach Eindringen in das Holz wird das Imprägniermittel im Holz fixiert.
Zusammensetzung und Besonderheiten von Imprägnierölen
Im engeren Sinne besteht ein in der Oberflächentechnik akzeptables Imprägnieröl im allgemeinen aus Pflanzenölen mit stark ungesättigtem Charakter, zum Beispiel Distelöl, Leinöl, Hanföl, Holzöl oder deren Derivaten. Ungesättigte Pflanzenöle können auf molekularer Ebene miteinander vernetzen, sie „verharzen“. Ist das Öl verharzt, so können die Moleküle ihren Ort der Imprägnierung nicht mehr verlassen und die Imprägnierung ist permanent, also fixiert und stabil. Für diese Verharzungsreaktion benötigen ungesättigte Pflanzenöle Sauerstoff (lat. Oxygenium), man redet von der sogenannten „oxidativen Trocknung“. Den Sauerstoff bekommt das Öl natürlich aus der Luft, insofern ist Luftbewegung zum Sauerstofftransport an die geölte Oberfläche für die oxidative Trocknung förderlich. Damit die oxidative Trocknung in einem zeitlich akzeptablen Rahmen stattfindet, werden zur Beschleunigung der Reaktion sogenannte „Sikkative“ zugesetzt, man bekommt einen Firnis. Bei den Sikkativen handelt es sich um Metallsalze. Früher wurden Bleisalze eingesetzt, welche aus toxikologischen Gründen gegen Kobaltsikkative ausgetauscht wurden. Diese Kobaltsikkative sind heutzutage in der Diskussion und manch ein Hersteller wirbt bereits mit „Co-frei“. Durch weitere Zusätze (Lösemittel, Wachse, Alkyde, Kieselsäuren, ...) können die Eigenschaften eines Imprägnieröls herstellerspezifisch optimiert werden.
Die Verarbeitung von Imprägnierölen
Es gibt drei goldene Regeln bei der Verarbeitung von Imprägnierölen:
1) Das, was das Holz aufnimmt, das muss es auch bekommen.
2) Das, was das Holz nicht aufnimmt, das muss noch nass wieder abgenommen werden.
3) Das Holz muss nach der Imprägnierung oberflächlich völlig trocken sein
Bei Beachtung dieser Regeln kann auf verschiedene Arten geölt werden. Gebräuchlich ist im Fussbodenbereich bei der handwerklichen Erstimprägnierung die Imprägnieröle mit der Spachtel aufzutragen und anschließend mit der Einscheibenmaschine auszupolieren. Die Spachtel ist das bevorzugte Arbeitsgerät um nicht zuviel überstehendes Material aufzutragen, welches anschließend aufwendig wegpoliert werden müßte. Es sind allerdings auch andere Auftragsweisen, wie Rollen, Streichen, Wischen, Tauchen, Spritzen möglich, welche sich in verschiedenen Anwendungsfällen durchaus empfehlen, zum Beispiel bei stark saugenden Untergründen oder Böden mit starkem Fugenbild.
Die Saugfähigkeit des Holzes muss in jedem Fall vor dem Auspolieren abgesättigt werden, damit keine optischen Spuren aus dem Auftrag verbleiben. Da mit der Imprägnierung der Schutz des Holzes von Innen kommt, folgt, dass ein stärker imprägniertes Holz besser geschützt ist als ein weniger stark imprägniertes. „Sparsamer Verbrauch“ muss daher nicht unbedingt für das Ergebnis vorteilhaft sein. Auch deshalb wurden Vorbehandlungstechniken wie das Laugen oder Wässern vor dem Ölen entwickelt, wodurch die Saugfähigkeit der Holzoberfläche erhöht wird.
Verwendet man ein lösemittelarmes Öl, so kann man im Idealfall davon ausgehen, dass die Holzoberfläche mit dem ersten Auftrag vollständig imprägniert ist, der Kundenauftrag also erledigt ist. Es verdunstet ja nichts von der Imprägnierung, was anschließend wieder ersetzt werden muss. Mit optionalen weiteren Arbeitsschritten kann man dann nur noch die Erscheinung der Oberfläche optimieren, den Glanzeindruck und die Fülligkeit. Hierbei ist auch die Technik des Polierens entscheidend. Mit einem gröberen Pad bekommt man eher matte Oberflächen, mit Poliertüchern erzeugt man Glanz. Die oxidative Trocknung von Ölen ist eine vergleichsweise langsame chemische Reaktion. Die meisten Hersteller stellen ihre Produkte so ein, dass man unter Normalbedingungen im Tagesrhythmus arbeiten kann. Dabei ist das Öl im allgemeinen noch nicht voll durchoxidiert, aber soweit getrocknet, dass man weiterarbeiten kann. Für die oxidative Reaktion ist hervorzuheben, dass sie von den gegebenen klimatischen Bedingungen abhängig ist. Erhöhte Feuchtigkeitsbedingungen, niedrige Temperatur und niedrige Luftbewegung verlangsamen die Öltrocknung!
Bei der oxidativen Reaktion entstehen aus dem Öl Abspaltungsprodukte, welche stark riechen können. Oft sind es gar nicht die Lösemittel, es ist das Öl selbst, welches Geruch erzeugt. Mit zunehmender Aushärtung wird der Geruch weniger. Guter Zugang von Sauerstoff an die geölte Oberfläche verkürzt die Trockenzeit. Es ist aber keine Seltenheit, dass eine geölte Oberfläche noch über Wochen riecht und dies ist auch von den Gegebenheiten des Bodens selber abhängig.
Durch das Auspolieren des überstehenden Öls von der Oberfläche bekommt man die sympathische und gefällige offenporige natürliche Note geölten Holzes. Die Holzfaser selber bestimmt die Oberfläche. Die Imprägnierung kann also keinen mechanischen Schutz geben, sie schützt vor Wasser und vor Schmutzanhaftung. Aus diesem Grund ist es nachhaltig wichtig imprägnierte Oberflächen richtig zu pflegen um diese Eigenschaften auch unter Gebrauchsbedingungen zu erhalten. Ein imprägnierter Holzboden hat einen anderen Pflegebedarf als ein beschichteter. Das endgültige Oberflächenbild der geölt-imprägnierten Oberfläche ergibt sich im allgemeinen erst bei der Nutzung, durch Gebrauch, Reinigung und Pflege. Da die Imprägnierung durch Nachölen immer wieder aufgefrischt werden kann und das Holz eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit besitzt, gehören imprägniert-geölte Böden zu den besonders belastbaren Böden und werden beispielsweise auch im Messebetrieb eingesetzt.
Eine hervorzuhebende Besonderheit aller oxidativ trocknenden Produkte ist deren Neigung fein verteilt auf brennbaren ! Oberflächen, zum Beispiel auf Tüchern oder Schleifstaub, bei Wärmestau eine Selbstentzündung herbeiführen zu können.
Dies führt immer wieder zu Brandfällen. Abhilfe schafft ganz einfach Wasser. Das ölgetränkte Tuch oder den Schleifstaubnach der Arbeit mit Wasser gut befeuchten und im Plastiksack im Freien bis zur Entsorgung zwischenlagern.
Synthetische oder natürliche Öle oder Harze mit Tiefenwirkung in Lösungsmitteln gelöst.
Abriebfestigkeit: mittel bis hoch
Schmutzempfindlichkeit: mittel
Pflegeaufwand:mittel
Raumluftbelastung während Verarbeitung: starke Abgabe von Lösungsmitteln und Geruchsstoffen.
Raumluftbelastung nach Endhärte: geringe bis sehr geringe Abgabe von flüchtigen Substanzen.
Zur Verbesserung der Aushärtung werden Ölen während der Verarbeitung Isocyanate zugesetzt. Anders allerdings als bei klassischen 2K-Systemen wird das Isocyanat nicht in chemisch genau berechneten Verhältnissen zugesetzt, sondern nur als Additiv („Reaktivvergütung“). Die hauptsächliche Aushärtungsreaktion bleibt also die oxidative Reaktion. Man bekommt aber unter günstigen Bedingungen eine Beschleunigung und vor allem eine deutlich gesteigerte Beständigkeit, also eine Erniedrigung des Reklamationsrisikos. Dies sind insbesondere für den bodenlegenden Fachmann nachhaltig wichtige Aspekte.
Der Umgang mit Isocyanaten sollte allerdings auch dem beruflichen Anwender vorbehalten bleiben, stellen Isocyanate doch ein Gefährdungspotential dar, gegen das man sich schützen muss. Kontakt mit der Haut muss vermieden werden aufgrund der sensibilisierenden Eigenschaften des Isocyanats, welche nach Abreaktion jrdoch keine Gefährdung für den Nutzer mehr darstellen.
Synthetische oder natürliche Öle und Wachse oder Harze mit Wasser als Verdünnungsmittel.
Schmutzempfindlichkeit: mittel
Pflegeaufwand: mittel
Raumluftbelastung während Verarbeitung:
Sehr geringe Geruchsbelästigung, vermutlich geringe bis sehr geringe Abgabe von flüchtigen Substanzen.
Raumluftbelastung nach Endhärte:
Geringe bis sehr geringe Abgabe von flüchtigen Substanzen
Pigmentierungen zur transparenten Flächenanfärbung haben sich lange Zeit im Fussbodenbereich nicht durchsetzen können. Grund hierfür ist der Überlappungsbereich beim Rollen oder Streichen eines Färbemittels, in welchem mit höherer Farbgebung zu rechnen ist. Durch das Auspolieren mit der Einscheibenmaschine gibt es bei der Anwendung von Imprägnierölen keine Überlappungsbereiche, insofern haben sich pigmentierte Coloröle als „Ölbeizen“ etabliert.
Um eine gleichmäßige Anfärbung des Bodens zu erreichen ist es eine Voraussetzung, dass überall auf dem Boden gleich gute Saugfähigkeit des Holzes gegeben ist. Wo mehr Öl aufgesaugt wird, da ist auch mit stärkerer Pigmentierung zu rechnen. Dies bedingt natürlich auch, dass imprägnierungshemmende Reste auf der Oberfläche sauber ausgeschliffen sein müssen. Die Oberfläche muss ein weitgehend einheitliches Schleifbild aufweisen.
Einmal - Auftrag auf Basis natürlicher Öle mit hohem Wachsanteil, Lösemittel und Aditive.
Hartwachsöl ist eine Kombination aus Ölen und Wachsen, die die Auftragszeit im Vergleich zur herkömmlichen Variante ( Einzelauftrag von Öl und anschließende Wachsbehandlung ) minimiert. Durch das schnelle Verschließen der Holzporen mit Wachs ist die Imprägnierung des Holzes im Vergleich geringer und damit verbunden der Pflegeaufwand höher.
Abriebfestigkeit: mittel
Schmutzempfindlichkeit: mittel bis hoch
Pflegeaufwand: hoch
Raumluftbelastung während Verarbeitung: geringe Abgabe von Lösungsmitteln und Geruchsstoffen
Raumluftbelastung nach Endhärte: geringe bis sehr geringe Abgabe flüchtiger Substanzen
Am Markt werden seit vielen Jahren (Hartwachs-) Öle angeboten, die mit Hilfe einer Rolle oder dem Flächenstreicher schichtbildend, meist dünnschichtig, aufgetragen werden. Diese Produkte sind in vielerlei Hinsicht verlockend. Durch den niedrigen Verbrauch im Vergleich zu Lacken kann meist günstig kalkuliert werden. Chemisch und in der Formulierung stehen sie dem alten Öl-Kunstharz-Lack nahe.
In Mode kamen die Öl-Imprägnierungen in den 1990er Jahren. Sie können ebenso mit der Rolle ohne Polierung aufgetragen werden. Es ist also keine aufwändigere Verarbeitungstechnik notwendig. Das Oberflächenbild sieht bei guter Verarbeitung recht homogen aus und es entsteht somit leicht ein abnahmefähiges Ergebnis. Durch die dünne Schicht werden Poren gut abgebildet, so dass sogar oft von offenporig gesprochen wird. Die Kunden profitieren von der beschichteten Oberfläche, da der Boden unkompliziert gereinigt und gepflegt werden kann.
Was oft nicht bedacht wird, ist, dass auch dünnschichtig immer noch bedeutet, dass die Oberfläche beschichtet, also lackiert ist. Damit einher gehen alle Fallstricke, die auch bei Lackierungen (Öl-Kunstharz-Lacken) auftreten können.
stark lösemittelhaltige PU Imprägnierunslacke für Parkett und Holzböden mit hoher Haftfestigkeit
Beschreibt sehr dünnflüssige Lacke, die sehr tief in das Holz eindringen.
Aufgrund der hohen Lösemittelanteile sehr flüchtig und schnell trocknend.
Besonders für stark beanspruchte Böden zu empfehlen.
Abriebfestigkeit: sehr hoch
Schmutzempfindlichkeit: gering
Pflegeaufwand: gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung:
sehr starke Abgabe von Lösungsmitteln und Geruchsstoffen
Raumluftbelastung nach Endhärte:
Geringe bis sehr geringe Abgabe flüchtiger Substanzen
Durch chemische Modifikation können die Eigenschaften der oxidativen Trocknung von den Pflanzenölen auf sogenannte Alkyde übertragen werden. Alkyde sind Kunstharze und ein ölmodifiziertes Alkyd ist ein Öl - Kunstharz.
Alkyde haben deutlich größere Moleküle als Pflanzenöle und sind dickflüssiger bis zähflüssig oder hart. Sie können das Holz also nicht so gut imprägnieren, die Imprägniertiefe nimmt ab. Durch die Harzverstärkung im Alkyd werden diese aber gute Filmbildner und man kann damit lackieren, also beschichten. Als Verarbeitungshilfe verdünnt man Alkyde mit Lösemitteln. Mit Kieselsäuren oder Wachsen wird der Lack mattiert, Additive regeln die Schaumneigung und den Verlauf.
Am Boden wird die Öl-Modifizierung großflächig gleichmäßig mit der Rolle verteilt und gibt dem Holz Schutz vor Wasser und mechanischer Belastung durch die sich bildende getrocknete Lackschicht. Populär wurden die Lackierungen durch die einfache Reinigung und Pflege.
UV-Systeme basieren auf einer völlig anderen Chemie als Imprägnieröle.
Es können eigentlich nur schichtbildende Produkte sein, denn die zur Aushärtung notwendige UV-Strahlung kommt nur sehr beschränkt in das Holz. „UV-Öle“ sind daher oftmals hoch mattierte Dünnschichtlackierungen, ebenfalls mit natürlichem Oberflächenbild.
Problematisch können diese Oberflächen werden, wenn sie wie imprägniert-geölte Flächen gepflegt werden.
„Öl“ ist im Gegensatz zu häufiger Annahme nicht synonym mit Imprägnierung. Daher werden bei vielen Herstellern auch schichtbildende Alkyd-Systeme unter dem Überbegriff Öl vertrieben, denn eine normative Festlegung gibt es nicht. Seitens der Anwendungstechnik erkennt man die Beschichtung am besten daran, dass überstehendes Nass-Material nicht auspoliert wird und auch oft ein zweiter Auftrag mit der Rolle oder dem Streicher empfohlen wird. Sehr populär und erfolgreich sind zum Beispiel dünnschichtig aufgetragene, stark mattierte Alkyd-Systeme, welche optisch ein sehr natürliches Oberflächenbild ergeben und aufgrund des Schichtaufbaus als leicht zu reinigen gelten. Es muss an dieser Stelle aber darauf hingewiesen werden, dass es für diese Produkte aufgrund des hohen Lösemittelgehalts eine Substitutionspflicht nach TRGS 617 gibt.
Wie der Name verrät, versiegelt ein Harzgemisch die Oberfläche vollständig und bildet einen wiederstandsfähigen, diffussionshemmenden Film auf der Oberfläche.
Versiegelte Parkettböden haben besondere Vorteile; sie weisen Flüssigkeiten, wie Wasser oder Öl besser ab.
Der Schutz ist sehr langlebig und dicht, da die Holzoberfläche komplett durch Lack versiegelt wird. Solange die Lackschicht intakt ist, perlen Feuchtigkeit und Schmutz einfach auf der Oberfläche ab und können nicht in das Holz eindringen. Auf diese Weise wird der Boden widerstandsfähiger und kann mit einer verbesserten Langlebigkeit punkten.
Sie haben eine hohe Widerstandsfähigkeit; Versiegelungen schützen die Oberfläche vor Wasser- und mechanischen Schäden.
Die Glanzstufe kann matt, halbmatt oder auch hochglänzend sein.
Bei Bedarf erhält der Holzfußboden ein besonderes Finish: Je nach Farbstellung können Sie so die farbliche Gestaltung Ihrer Wohnräume individuell gestalten.
Bezeichnung für Lacke mit geringen Mengen (>20 % ) Lösemittel und Wasser als Verdünnungsmittel
Acryl-,Alkyd-,Polyester-, Epoxid-,oder/und Polyurethanharze sowie Aditive in Wasser
Wasser dient als Verdünnungsmittel, dadurch geringe Lösemittelanteile.
Billige Wasserlacke und solche mit älterer Rezeptur enthalten oft N-Methylpyrrolidon, ein Hilfsmittel zur Filmbildung. NMP gilt als fruchtschädigend !!
Schmutzempfindlichkeit: gering
Pflegeaufwand: gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung:
geringe Geruchsbelästigungen, vermehrte Abgabe von weniger gesundheitsbelastenden Substanzen
Raumluftbelastung nach Endhärte:
geringe bis sehr geringe Abgabe flüchtiger Substanzen
Basis sind gelöste Harnstoffformaldehydharze die durch Erhitzung aushärten. Meist als 2-Komponenten Lack erhältlich.
Gute Füll- und Haftkraft, jedoch gegenüber Wasser und Temperaturschwankungen nur begrenzt beständig. Wenig elastisch bis sehr spröde.
Abriebfestigkeit: mittel bis sehr hoch
Schmutzempfindlichkeit: gering
Pflegeaufwand: gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung: starke Abgabe von Formaldehyd, Lösungsmitteln und Geruchsstoffen
Raumluftbelastung nach Endhärte: geringe bis sehr geringe Abgabe von Formaldehyd und flüchtigen Substanzen
Bezeichnung für Lacke mit geringen Mengen (>20 % ) Lösemittel und Wasser als Verdünnungsmittel und Polyurethanharze ( PU) sowie Aditive in Wasser
Wiederstandsfähige Lacke für hohe Beanspruchung.
Schmutzempfindlichkeit: gering
Pflegeaufwand: gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung:
geringe Geruchsbelästigungen, Abgabe von weniger gesundheitsbelastenden Substanzen
Raumluftbelastung nach Endhärte:
geringe bis sehr geringe Abgabe flüchtiger Substanzen
Basis sind gelöste Melaminformaldehydharze die durch Erhitzung aushärten. Meist als 2-Komponenten Lack erhältlich.
Gute Füll- und Haftkraft, jedoch gegenüber Wasser und Temperaturschwankungen nur mässig beständig. Wenig elastisch bis sehr spröde.
Abriebfestigkeit: sehr hoch
Schmutzempfindlichkeit: gering
Pflegeaufwand: gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung: starke Abgabe von Formaldehyd, Lösungsmitteln und Geruchsstoffen
Raumluftbelastung nach Endhärte: geringe bis sehr geringe Abgabe von Formaldehyd und flüchtigen Substanzen
Beschreibt stark lösemittelhaltige Harnstoffharz-Formaldehydharz-, Phenolharz- oder Melaminharzlacke.
1 Komponenten Lacke: Harze härten durch Hitze aus
2 - Komponenten Lacke: Harze härten durch die Zugabe eines Härters aus.
Sehr preiswerte Parkett-Lacke mit hoher Füll- und Haftkraft und hoher Härte. Formaldehydabspaltung auch nach Endhärte, jedoch meist nur geringfügig.
Abriebfestigkeit: mittel bis sehr hoch
Schmutzempfindlichkeit: sehr gering
Pflegeaufwand: sehr gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung:
Starke Abgabe von Formaldehyd, Lösungsmitteln und Geruchsstoffen
Raumluftbelastung nach Endhärte:
Geringe bis sehr geringe Abgabe von Formaldehyd und flüchtigen Substanzen
Werkseitige Oberflächenbehandlung von Holzböden / Fertigparkett.
lackiert: meist wasserbasierte Lacke, UV gehärtet
geölt: mit Trockenbeschleuniger
Schmutzempfindlichkeit: siehe geölte / lackierte Oberflächen
Pflegeaufwand: siehe geölte / lackierte Oberflächen
Raumluftbelastung während Verarbeitung:
im Werk
Raumluftbelastung nach Endhärte:
geringe Abgabe flüchtiger Substanzen
siehe Kunstharzlacke
Zweikomponentige Lösemittellacke; ergeben sehr widerstandsfähige Versiegelungen. DD bezeichnet: Desmophen=Polyester - Desmodur= Isocyanat
Härtet durch die Verdunstung des Lösemittels (meist Ester) und Aufnahme von Luftfeuchtigkeit fast verlustfrei aus. Als Wasserlack, sowie als lösemittelhaltiger Lack erhältlich.
Abriebfestigkeit: sehr hoch
Schmutzempfindlichkeit: sehr gering
Pflegeaufwand: sehr gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung: geringe ( bei Wasserlack ) bis starke Abgabe von Lösungsmitteln und Geruchsstoffen
Raumluftbelastung nach Endhärte: geringe bis sehr geringe Abgabe von flüchtigen Substanzen
Alkydharz ist das am häufigsten verwendete Bindemittel auf Polykondensatbasis und wird mit trockenen oder nicht trockenen Ölen ( Holz-,Lein,-,Rizinus- oder Sojaöle) modifiziert.
Härten durch eine Veresterung seitens der Alkohole in Abhängigkeit der Umgebungsbedingungen aus.
Alkydharz-Lacke sind Diffusionsoffen und eignen sich auf Grund ihrer Elastizität ausgezeichnet für Dielen- und Riemenböden, geringe Seitenverleimung.
Abriebfestigkeit: mittel
Schmutzempfindlichkeit: gering
Pflegeaufwand: gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung: starke Abgabe von Lösungsmitteln und Geruchsstoffen
Raumluftbelastung nach Endhärte: geringe bis sehr geringe Abgabe von flüchtigen Substanzen
Bezeichnet alle Lacke deren Haupt - Bindemittel Kunstharze sind.
Häufigste Verwendung der Bezeichnung im Zusammenhang mit Alkyd -,Urethanharzlacken, welche mit modifizierten Ölen unter Abgabe des Lösemittels und Veresterung der Alkohole aushärten (Ölkunstharzlack).
Elastischer als DD - , und SH Lacke, daher finden sie oft bei Versiegelungen von stark arbeitenden Hölzern und Riemen- und Dielenböden Verwendung. Geringe Seitenverleimung der Hölzer.
Abriebfestigkeit: hoch
Schmutzempfindlichkeit: gering
Pflegeaufwand: gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung: starke Abgabe von Lösungsmitteln und Geruchsstoffen
Raumluftbelastung nach Endhärte: geringe bis sehr geringe Abgabe von flüchtigen Substanzen
Polymere aus Acryl- und Methacrylsäure, häufig gemischt mit Alkyd- oder Epoxidharzen.
Durch Abgabe des Verdünnungsmittel Wasser härten diese Lacke aus, und bilden eine meist offenporige Oberfläche, wenig Licht- und Hitzebeständig. Elastizität, Haftung und Härte sind gut. Der Lösemittelanteil liegt unter 20 %. Behandelte Flächen neigen zur Vergrauung.
Abriebfestigkeit: mittel
Schmutzempfindlichkeit: gering
Pflegeaufwand: gering
Raumluftbelastung während Verarbeitung: geringe Abgabe von Lösungsmitteln und Geruchsstoffen
Raumluftbelastung nach Endhärte: geringe bis sehr geringe Abgabe von flüchtigen Substanzen
Natürliche Oberflächenbehandlung von Holzböden; auch für Reinigung und Pflege
Das Parkett wird mit spezieller Holzseife behandelt und auch mit dieser gepflegt.
Der Boden bleibt diffusionsoffen und natürlich.
Seife besteht aus rein pflanzlichen Stoffen und wird gelegentlich mit Ölen angereichert.
Auch als Pflegemittel für mit Öl imprägnierte Böden.
Schmutzempfindlichkeit: gering bis mittel
Pflegeaufwand: gering bis mittel
Raumluftbelastung während Verarbeitung: keine
Abgabe von Terpenen bei Nadelhölzern möglich
Raumluftbelastung nach Endhärte:
sehr geringe Abgabe flüchtiger Substanzen
Zur farblichen Gestaltung von Parkett und Holzböden.
Beize ist in vielen Farbtönen erhältlich, die meist auch untereinander gemischt werden können. Das Beizen von Parkett und Holzböden ist nicht unproblematisch und führt bei schlechter Pflege und der damit verbundenen Abnutzung der Oberflächen schnell zu einem unansehnlichen Mix aus natürlicher Holzfarbe und Einfärbungen. Die Endbehandlung kann sowohl mit Imprägnierungen, als auch mit Versiegelungen vorgenommen werden.
Sinnvoller als Beize sind pigmentierte Öle, da diese leichter in der Anwendung und Pflege sind und eine homogene Farbveränderung bewirken.
Inhaltsstoffe: Wasser, Kalk ,Titandioxid, Tenside, Kalilauge, Gummi arabicum, Xanthan, Methylcellulose, Citrat Öle und Alkohol in unterschiedlichen Zusammensetzungen ( Volldeklaration des Herstellers anfordern )
Lauge ist in unterschiedliche Ausführungen für Laub- und Nadelhölzer erhältlich.
Bleicht die Oberfläche und verhindert das Vergilben.
Muß mit Seife oder Ölen endbehandelt werden.
Zusammensetzung:
125g gelbes wachs
33 g Seife
2 Liter starke Seifensiederlauge
70 g Leim
1Liter Wasser
10 g Gummi Arabicum
1/4 Liter spiritus
120 g Satinober oder Goldocker
Statt Lauge und Seife kann auch Soda benutzt werden !
Zubereitung:
Das Wachs wird zerschnitten und mit der Seife in der Seifensiederlauge unter ständigem rühren so lange gekocht bis die Flüssigkeit weißlich aussieht. Der Leim wird unter Zugabe des Gummi Arabicum, Spiritus und Satinober im Wasser gelöst und der Masse beigefügt.
Verarbeitung:
Die Fußböden müssen zuvor mit Leimwasser getränkt werden. Danach wird die Farbe mit dem Pinsel gleichmäßig warm aufgetragen. Nach dem erhärten mit einer Bürste glänzend reiben.
Zusammensetzung:
100 g weißes Wachs
66 g Terpentinöl
60 g Spiritus
Zubereitung:
Man übergießt das Wachs mit dem Terpentinöl und läßt dies bei geringer Hitze schmelzen. Die Masse abkühlen lassen bis sie weißlich erscheint. Dann den Spiritus hinzufügen und bei geringer Wärme gut vermischen.
Verarbeitung: Das Bohnerwachs wird mit einem wollenen Lappen aufgetragen und poliert.
Zusammensetzung:
1/2 kg Gelbholz
1/4 kg Ocker
1/10 kg Pottasche
1/2 kg gelbes Wachs
Zubereitung:
Das Gelbholz wird 24 Stunden vor der Zubereitung eingeweicht um den Farbstoff auszulösen und dann durch ein Sieb gepreßt. In die Hälfte dieser Farbenbrühe gibt man das in kleine Stücke geschnittene gelbe Wachs, setzt die Mischung auf die Feuerstelle und bringt sie unter ständigem rühren zum kochen.Dann fügt man die Pottasche zu und läßt die Mischung abkühlen.
In der anderen Hälfte der Gelbholzbrühe wird der Ocker aufgelöst und zum kochen gebracht. Während des aufkochens die andere Mischung vorsichtig unterrühren.
Während des kochens wird fleißig umgerührt, bis zum erkalten weiter umrühren.
Verarbeitung: In zwei oder mehreren Schichten mit dem Pinsel auftragen und danach abbürsten.
Zusammensetzung:
333 g guten Schellack
133 g bestes Kolophonium
34 g Kampher
1 1/3 kg Weingeist
Zubereitung:
Die Zutaten werden zusammen unter Wärme aufgelöst und während der Auflösung oft umgeschüttelt.
Verarbeitung: Der Lack wird in zwei- bis dreimaligem Anstrich mit einem feinen Pinsel aufgetragen.
Zusammensetzung:
8 Teile rektifizierter Holzgeist
11/2 Teile Schellack
1 Teil Benzoe
Zubereitung: Die Zutaten werden unter Wärme aufgelöst und dann filtriert.
Verarbeitung: Auftrag mittels Polierballens oder feinem Pinsel.
Zusammensetzung:
300 g Schellack
1/2 Liter Spiritus
100 g Terpentinöl
Zubereitung:Der Schellack wird im Spiritus aufgelöst. Das Wachs in dem heißen Terpentinöl auflösen und der Masse zusetzen.
Verarbeitung: Die Mattiere mit einem Pinsel auftragen und mit einem wollenen Lappen aufpolieren.
Ursprünglich aus echtem Rinderblut gewonnener Anstrich für Hölzer.
Ein Rezept nennt 100 Liter Ochsenblut, davon 30 Liter Serum, das mit 25 kg Sumpfkalk und etwas Eisenoxid und Leinöl versetzt wird.
In der Gegenwart rote Farbe für Holzfussböden.
Eine Pigmentmischung aus rotem Eisenoxidpigment und z.B. Irgazin Rubin kann beliebig eingestellt werden um hellere oder dunklere Farbtöne zu erzielen. Die Pigmente sind in allen üblichen Bindemitteln zu gebrauchen (Casein, Kalk, Leim, Gummiarabikum, Wasserglas, Acryldispersionen oder Leinöl)
Altanstriche sind oft stark bleihaltig.
Zusammensetzung:
18 Teile Schellack
1 Teil Mastix
1 Teil Sandarach
Zubereitung:
Die Zutaten werden in der zehnfachen Menge Alkohol aufgelöst.
Verarbeitung:
Die Politur wird mit einem Ballen dünn aufgetragen.
Zusammensetzung:
4 liter weiches wasser
4 kg gelbes Wachs
1/2 kg Seife
1/2 kg Sal tartari ( Kaliumnitrat )
Zubereitung:
Das Wasser in einem feuerfesten Gefäß zum kochen bringen. Darin die gefärbte Seife auflösen und das Wachs hinzufügen.
Anschließend das Sal tatari beimengen. Die Masse gut durchrühren und das Gefäß von der Feuerstelle nehmen. Es ist sorgfältig darauf zu achten das kein Schmutz in die Mischung kommt. Wenn das Wachsfirnis abgekühlt ist, gießt man ihn ehe er erstarrt, in ein innen glasiertes Tongefäß.
Zum Auftragen löst man diesen mit einer gewünschten Menge warmen Wassers auf. Das gewünschte Verhältnis ist; 1/4 kg gewonnener Wachsfirnis auf 1 1/2 Liter Wasser. Diese Komposition wird mit dem Pinsel dünn aufgetragen und nach einiger Zeit mittels einer steifen Bürste gut auf der Fläche verteilt und danach abpoliert.
Zusammensetzung:
15 Gewichtsanteile pulverisierter Quarz oder reiner Quarzsand
10 Gewichtsanteile Pottasche
1 Gewichtsanteil Holzkohlenpulver
Zubereitung:
Die Zutaten werden in einem feuerfesten Behälter gut gemengt und acht bis zehn Stunden lang geschmolzen. Nach Erkaltung wird das erhaltene Glas pulverisiert und in circa fünf Teilen siedenden Wassers unter ständigem umrühren vermischt. Das verdampfende Wasser muss durch Zusatz heißen Wassers ersetzt werden. Circa fünf bis zehn Stunden kochen bis alles aufgelöst ist und auf der Oberfläche sich eine zähe, fadenziehende Haut bildet, welche untergetaucht wird.
Das Kochen wird fortgesetzt bis sich eine homogene, gallertartige, dünnflüssige Masse gebildet hat.
Wasserglas wird stets kalt aufgetragen.
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