Parkett ist ein fusswarmer, haptisch schmeichelnder Bodenbelag. Besonders beim Neubau entscheiden sich immer mehr Bauherren für Parkett auf Bodenheizungen oder -temperierung.
Generell spricht nichts gegen Parkett auf Fussbodenheizungen. Hierzu ist jedoch einiges zu beachten.
Allgemeine Hinweise:
Nicht alle Holz-und Parkettarten eignen sich auf Fussbodenheizung. Besonders bei Mehrschichtparkett ist immer die Eignung auf Fußbodenheizung durch den Hersteller bestätigen zu lassen und eine Garantiezeit zu erfragen.
Optimal geeignet ist ein Massivparkett mit Nut und Feder oder Mehrschichtelemente mit einer Stärke von 10 bis 22 mm mit den entsprechenden Freigaben der Hersteller.
Gut für Fußbodenheizungen geeignet sind z.B.Mosaikparkett 8mm, Stabparkett bis max. 22 mm, Fertigparkett (3-schichtig) je nach Wärmedurchlaßwiederstand, schubfest verklebt aus geeigneten Hölzern.
Massivparkett mit stehenden Jahresringen ist den nachrangigen Sortierungen immer vorzuziehen, da hier weniger Quell- und Swindspannungen auftreten als bei Flader-oder Rustikalsortierungen.
Der verklebten Variante ist auch beim Mehrschichtparkett immer der Vorzug zu geben, da die Luftpolster bei der schwimmenden Verlegung den Wärmedurchlass erheblich minimiert.
Hirnholzparkett oder große Einzelelemente wie Massivdielen ab 200 mm Breite, sind eher ungeeignet, da durch die hier auftretenden Spannungen Schäden oder eine verstärkte Fugenbildung entstehen können. Je kleiner die Abmessungen bei den Parkettstäben, desto geringer fällt die Fugenbildung aus, ihre Größe schwankt in Abhängigkeit der verarbeiteten Holzart. (siehe auch Quell- und Schwindverhalten in der Xylothek)
Holzarten mit kurzen Feuchtewechselzeiten wie Buche und Ahorn neigen stärker zu ausgeprägten Fugen als z.B. Eiche oder Doussie.
Damit der Holzboden keinen Schaden nimmt, sollte die Flächenheizung richtig eingestellt sein. Entscheidend ist dabei die Begrenzung der Oberflächentemperatur. Mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 50 bis 55 Grad Celsius (Abhängig von Aufbau und Verlegung) sollte diese einen Wert von 29 Grad Celsius nicht überschreiten.
Werden Beschränkungen der zulässigen Oberflächentemperatur in der Fläche unterhalb von 29 Grad Celsius von Herstellerseite, Händler/Verkäufer oder Verleger vorgegeben, welche somit die in DIN EN 1264 genannten maximal zulässigen Temperaturen unterschreiten, so weist dieses Parkett demnach keine Eignung für die Verlegung auf Fußbodenheizungssystemen auf.
Die Dicke des Holzfußbodens sollte maximal 22 mm nicht übersteigen. Wärmedurchlasswiderstand der Holzarten beachten!
Maximale Feuchtigkeitswerte des Unterlagsbodens (Estrich), gemessen mit dem CM-Gerät:
- Zement 1,8 % ( 2,0 % ohne Bodenheizung)
- Fliessanhydrit ca. 0,3 % ( 0,5 % ohne Bodenheizung)
Frische Zementestriche sind, je nach Estrichdicke und -art, frühestens nach 21 Tagen, Anhydritestriche frühestens nach 7 Tagen aufzuheizen.
Nachdem der Estrich seine Endfestigkeit erreicht hat, ist die Heizung mindestens 14 Tagen in Betrieb zu nehmen. Dabei genügt es, wenn mit ca. 2/3 der späteren maximalen Vorlauftemperatur gefahren wird und kurz die Maximaltemperatur der Fussbodenheizung erreicht wird. In der Mitte der Vorheizperiode muss die Leistung während mindestens zwei Tagen auf das Maximum gestellt werden. Ein bis zwei Tage vor der Verlegung ist die Heizung abzuschalten oder, je nach Aussentemperatur, so weit zu reduzieren, dass die Oberflächentemperatur des Unterlagsbodens ca. 20 °C nicht übersteigt.
Grundsätzlich sollte ein Aufheiz- und Prüfprotokoll für Heizestrich erstellt werden.
Die Raumtemperatur während der Verlegung sollte 18 - 20 Grad Celsius betragen, gem. DIN 18356, 18365 und 18367. Das Parkett muss im Regelfall bei abgeschalteter Fußbodenheizung verlegt werden, eine Oberflächentemperatur von mehr als 18 Grad ist zu vermeiden. Wichtig ist die Einhaltung der Normfeuchte der jeweiligen Parkettarten, z.B bei Stab- und Mosaikparkett 9-11% und für Fertigparkett 8-10%.
Für die Verklebung auf Estrichen sind handelsübliche schubfeste, weitgehend temperatur-stabile und qualitativ gute Parkettklebstoffe zu verwenden (beachten Sie die Herstellerangaben). Die geklebte Verlegung des Parkettbodens verhindert, dass sich isolierende Luftschichten zwischen Parkett und Unterboden bilden können und ermöglicht den geringsten Wärmedurchlasswiderstand. Schubfest verklebtes Parkett arbeitet weniger und die Wärmeübertragung ist deutlich höher als bei schwimmend verlegten Fertigparkettsorten. Während der Verlegung und bis zum vollständigen Abbinden des Klebers (ca. 2-10 Tage je nach Klebstofftyp und allgemeinen Verlegebedingungen) sollte die Oberflächentemperatur des Estrichs ca. +15°C bis 18°C betragen.
Bei wasserbasierenden und lösemittelhaltigen 2-Komponenten und sehr spöden Lacken kann es zur Seitenverleimung der Einzelelemente kommen, dies führt zu unerwünschten Block- und Fugenbildungen. Um dieses zu vermeiden werden geeignete Grundierungen oder Lacke mit hoher Elastizität verwendet.
Das Ölen von Holzböden auf Fußbodenheizungen soll ausschließlich mit aushärtenden Ölen erfolgen.
Hartwachsöle sind eher ungeeignet, da Wachse auf erwärmten Flächen nicht aushärten, sich deshalb schnell abtragen und eine erhöhte Pflege notwenig wird.
Die Pflege von geölten Böden auf Fußbodenheizung sollte daher stets mit einer geegneten Holzbodenseife und nicht mit wachshaltigen Pflegemitteln durchgeführt werden.
Die Heizung darf bei konventionellem Klebeparkett ca. 1 - 2 Tage nach dem endbehandeln sowie zu Begin einer Heizperiode, stufenweise (ca. 5 °C/Tag) wieder in Betrieb gesetzt werden.
Die Wärmeabgabe eines Holzfußbodens wird durch den Wärmedurchlasswiderstand des Holzes definiert. Dieser sollte nicht größer sein als 0,15 K/W. Bei der Wärmeleitfähigkeit spielt die Dichte des Holzes eine große Rolle. Hartholz leitet um ein Drittel besser als Weichholz. Buche und Ahorn neigen stärker zu ausgeprägten Fugen als Eiche. Auch einige formstabile Tropenhölzer sind auf Grund ihrer hohen Dichte bestens geeignet.
Auf Parkettfußböden mit Fußbodenheizung sollten möglichst keine dicken Teppiche gelegt werden. Grundsätzlich ist bei Verlegung auf Elektro-Fußbodenheizung besondere Vorsicht geboten. Hier gilt im Besonderen die Freigabe der Hersteller für Elektro-Fußbodenheizung. Die Verlegung bei Warmwasser-Fußbodenheizung hingegen ist insofern unbedenklich, als dass die vorgenannte Bedingungen berücksichtigt werden.
Wärmedurchlasswiderstand ist abhängig von der Dicke und der Wärmeleitzahl des Materials. Je dünner und dichter das Material, desto besser leitet es die Wärme.
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